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Über Dr. Samuel Hahnemann

Samuel Hahnemann (1755 - 1843) ist Begründer der Homöopathie.

Christian Friedrich Samuel Hahnemann, Begründer und Entdecker der Homöopathie, wurde am 12. April 1755 in Meissen als Sohn eines Porzellanmalers geboren. Die wirtschaftlichen Verhältnisse waren zu jener Zeit alles andere als rosig. Es fand sich jedoch ein Gönner, der ihm aufgrund seiner hohen Begabung den Besuch der höheren Schule ermöglichte. Sein Medizinstudium in Leipzig musste er sich mit Fremdsprachenunterricht und Übersetzungen selbst finanzieren. Er war einer der angesehensten Übersetzer seiner Zeit. Im Alter von 24 Jahren beherrschte er sieben Sprachen in Wort und Schrift.

1779 legte er sein Doktorexamen in Erlangen ab. Kurz nach der Gründung seiner Praxis verlor er seine Illusionen über die Medizin. Hahnemann protestierte laut gegen die schädlichen und sinnlosen Methoden, die damals üblich waren. Exzessive Aderlasse, brutale Brech- und Abführkuren endeten häufig tödlich. Starke Medikamente aus Blei, Quecksilber oder Arsen vergifteten die Patienten. Die Kollegen Hahnemanns bezichtigten ihn bald der Ketzerei. Enttäuscht gab Hahnemann seine Praxis auf. Er verdiente sich seinen Lebensunterhalt mit Übersetzen medizinischer Werke.

Bei der Übersetzung eines Arzneimittelbuches von Dr. Cullen (1790) stolperte er über dessen Darstellung, Chinarinde habe bei  Malaria aufgrund seiner magenstärkenden Eigenschaft heilende Wirkung. Das glaubte Hahnemann nicht. Er nahm Chinarinde selbst ein, um die Wirkung auf den gesunden Organismus zu prüfen. Nach wiederholter Einnahme reagierte sein Körper mit Fieber, Schüttelfrost und anderen malariaähnlichen Symptomen. Daraus schloss Hahnemann, dass Malaria zwar durch Chinarinde geheilt wird, aber nicht wegen seiner magenstärkenden Wirkung, sondern weil die Pflanze einem Gesunden die Symptome der Malaria  hervorruft.

Nach dieser durchschlagenden Entdeckung nahm Hahnemann sechs Jahre lang an sich selbst und an Familienmitgliedern Experimente mit verschiedenen Substanzen vor. Nun stellte er nicht mehr nur allgemein akzeptierte Wahrheiten in Frage, sondern zeigte Alternativen der Behandlung auf. Hahnemann prägte den Begriff Homöopathie. Dieser stammt vom griechischen homoios (ähnlich) und pathos (Leiden). Er empfahl die Verwendung von jeweils nur einem Arzneimittel, das zudem noch in kleinen Dosen verabreicht wird. Das brachte auch die Apothekerschaft gegen ihn auf. Doch trotz aller Nachstellungen entwickelte er die Homöopathie weiter. 1810 entstand sein Hauptwerk, das "Organon der Heilkunst". 1828 bis 1830 erschien das mehrere Bände umfassende Werk "Die chronischen Krankheiten".

1835 zog Hahnemann nach Paris. Dort betrieb er acht Jahre, bis wenige Wochen vor seinem Tod erfolgreich eine Praxis. Am 2. Juli 1843 starb Hahnemann im Alter von 88 Jahren.